120. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) 26. bis 29. April 2014, Rhein-Main-Hallen Wiesbaden Hepatitis C zukünftig besser behandelbar Neue Wirkstoffe stoppen das Virus
Wiesbaden, Januar 2014 – Rund eine halbe Million Menschen in Deutschland sind mit dem Hepatitis C-Virus infiziert. Unbehandelt erkranken sie früher oder später an einer Leberentzündung, das Lebergewebe vernarbt, oft entwickelt sich daraus Leberkrebs. Hepatitis ist hierzulande die häufigste Ursache für eine Lebertransplantation. Dank neuer Wirkstoffe haben Betroffene jetzt bessere Aussicht auf Heilung. Denn die modernen Medikamente hindern das Virus daran, sich zu vermehren und blockieren damit die chronische Entzündung der Leber. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) sieht darin eine Chance für einen Wendepunkt in der Kranken- versorgung.
Die Behandlung von Hepatitis C erforderte bisher viel Geduld: Die Patienten mussten über
bis zu eineinhalb Jahre lang zweimal täglich Tabletten mit dem Wirkstoff Ribavirin
einnehmen und wöchentlich das Hormon Interferon spritzen. Interferon stärkt die körper-
eigene Virusabwehr. „Doch vor allem seine Nebenwirkungen machen die Behandlung für
die Patienten beschwerlich, und eine Erfolgsgarantie gab es nicht“, beschreibt der DGIM-
Vorsitzende Professor Dr. med. Michael P. Manns aus Hannover. Nur etwa die Hälfte der
Patienten erreichte das Therapieziel: ein über das Ende der Behandlung anhaltendes
Ansprechen des Virus auf das Medikament, eine „sustained virological response“ (SVR).
„Wenn der Virustest auch zwölf Wochen nach dem Ende der Therapie negativ ausfällt,
gehen wir heute von einer Ausheilung der Hepatitis C aus“, erläutert Manns, der Direktor
der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen
Zwei neue Wirkstoffe haben die Heilungschancen deutlich verbessert: „Boceprevir und
Telaprevir erreichen in Kombination mit Interferon und Ribavirin eine Heilungsrate von bis
zu 80 Prozent“, berichtet Professor Manns. Neu an den beiden Substanzen ist, dass sie direkt
gegen das Hepatitis C-Virus wirken, indem sie ein bestimmtes Enzym des Virus, die HCV-
Protease, blockieren und damit seine Vermehrung stoppen. Es sind die ersten sogenannten
direct acting antivirals (DAA). Mehrere Dutzend weitere DAA sind derzeit in der klinischen
Entwicklung. „Wir ernten jetzt die Früchte einer jahrzehntelangen Erforschung des Hepatitis
C-Virus“, erläutert der Experte. Zwei Medikamente der nächsten Generation, Semiprevir und
Sofosbuvir, wurden gerade in den USA zugelassen, Europa wird folgen.
Mit einer größeren Zahl von Wirkstoffen steigen auch die Chancen, schwierige Hepatitis-
Infektionen erfolgreich zu behandeln. Anspruchsvoll ist vor allem die Therapie bei
bestimmten Typen des Virus und bei Menschen mit bereits deutlich geschädigter Leber, vor
allem im Stadium der Leberzirrhose. Manns hofft, dass auch für diese Patienten in Zukunft
erfolgreiche und nebenwirkungsärmere Therapien möglich werden: „Es ist vorstellbar, dass
es in fünf Jahren wie bei der HIV-Therapie Kombinationspräparate gibt, die einmal täglich
als Tablette eingenommen werden können und die aber im Gegensatz zu HIV zur Heilung
führen können“, meint der DGIM-Vorsitzende.
Ein Problem sieht der Experte darin, alle Menschen zu finden, die mit dem Virus infiziert
sind und von einer Therapie profitieren: „Denn eine Hepatitis C kann Jahrzehnte lang
beschwerdefrei bleiben.“ Tritt die Erkrankung zutage, sei es für eine Heilung oft zu spät.
„Hepatitis C ist in Deutschland die häufigste Ursache für eine Lebertransplantation, und die
frühzeitige Behandlung könnte die Warteliste deutlich entlasten“, sagt Professor Manns. Im
Prinzip könnte das Hepatitis C-Virus durch die Behandlung aller Infizierten weltweit
ausgerottet werden, wie etwa das Pockenvirus. Damit rechnet Manns allerdings nicht. Die
Behandlung sei kostspielig und für viele Länder derzeit nicht finanzierbar: „Malaria,
Tuberkulose und Durchfallerkrankungen bei Kindern stehen in vielen Ländern weiter oben
auf der Prioritätenliste.“ Neueste Erkenntnisse zur Therapie von Hepatitis sind auch ein
Thema des 120. Internistenkongresses der DGIM, der vom 26. bis 29. April 2014 in
Terminhinweise: 120. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) Termin: 26. bis 29. April 2014 Ort: Rhein-Main-Hallen Wiesbaden Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) Termin: Dienstag, 4. Februar 2014, 12.00 bis 13.00 Uhr Ort: Berliner Dependance der DGIM, Oranienburger Straße 22, 10178 Berlin
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Curriculum Vitae Andrea Fabbri Born in Rome 26/08/1956. Degree in Medicine with laude (1980), Specialty in Endocrinology with laude (1983) and Philosophy Doctor in Endocrinology (1988), University of Rome La Sapienza University Positions and Clinical Activities: 1990-2001. Assistant Professor in Endocrinology, Dept. of Medical Physiopathology, University La Sapienza, Rome-Italy