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S t u t t g a r t e r Z e i t u n g N r . 2 9 6
Stars in der kleinen und großen ManegeGrönemeyer und Genesis kommen ins Daimlerstadion – der Rock- und Popkonzert-Kalender für das kommende Jahr füllt sich allmählich
Reamonn am 4. Februar, Nelly Furtado am 5.
März, Toto am 17. März und die Sportfreunde
Wer zufällig noch nicht wissen sollte, was er
Michael Panzer spielt auch an Weih-
ten im Januar allerdings erst einmal Götz
nachten das Fräulein Wommy Wonder.
Widmann (18., Röhre), Bettina Wegner (19.,
Am ersten Feiertag gibt’s abends ein
steht, sollte sich diesen Abend freihalten.
Theaterhaus), Michelle (24., Hegelsaal), die
Punkband +44 und Killswith Engine (28. und
Hegelsaal, um das bis dato letzte Popkonzert
29., LKA), Lili (29., Röhre) sowie Hammerfall
zu geben, das für das kommende Jahr bereits
und A Wilhelm Scream (31., Filharmonie und
Herr Panzer, was zeigen Sie dem Publi-
Röhre) auf. Im Februar kommen dann Europe
am 2., die Ton Steine Scherben Family am 4.
und Grave Digger am 7. allesamt ins LKA. Bibi
sollte, kommt indes schon zu spät. Das ist der
Preis für die vermutlich teuersten Eintritts-
das Konzert der Band Juli am 8. wurde vom
LKA ins Messe Congress Centrum B verlegt.
Ebenfalls am 8. tritt Snow Patrol im Theater-
haus auf. Am 9. spielt Black Uhuru im Zapata,
Schlosses. Aber die Karten sind bis auf ein
Tarot spielt am 12., Prinz Pi am 13. und Soil
paar Restexemplare, die derzeit noch zurück-
am 14. in der Röhre. Am 16. tritt Stacie
gehalten werden, bereits alle vergriffen. So
viel zur vermeintlichen Krise des Musikge-
schäfts, aber das nur am Rande, schließlich
Stephens im Zapata. Im März treten in den
handelt es sich bei Anna Netrebko ja auch
größeren Hallen der Stadt dann Stone Sour,
Virginia Jetzt, Christina Stürmer, Georges
Und es wird ja auch zwei große Freilicht-
Wie passen Travestie und Weihnachten
Popkonzerte geben. Groß jedenfalls in dem
McKennitt, Saxon, Gianna Nannini, Kreator
werden. Gleich zwei Auftritte, das gab es
Es geht für beide darum, frohe Botschaften
die Programme der etwas kleineren Clubs. Im
Daimlerstadion zu erleben – jenes von Her-
Laboratorium etwa sind für den Januar be-
reits Grachmusikoff sowie Lüül & Band ge-
Und worin besteht die frohe Botschaft
wiedervereinten (wenn auch leider ohne Pe-
bucht, im Februar kommt unter anderem die
ter Gabriel) Rockband Genesis am 29. Juni.
Auch in der Schleyerhalle, Stuttgarts mit
Steve Skaith. Im Merlin tritt am 10. Januar
Abstand größter Konzertarena, steht zumin-
die Band Katze und am 13. Last Call auf.
men, wie es auf den ersten Blick aussieht.
dest für die erste Jahreshälfte schon einigesfest. Am 25. Februar kommt die Latinpop-Kö-
Sagt das der Theologe Michael Panzer
nigin Shakira, am 10. März der Softpopper
Lionel Richie, am 15. März der Rapper Snoop
Und dann gäbe es für alle Freunde außer-
Dogg und P. Diddy, am 31. März die Metal-
ordentlich gepflegter Unterhaltungsmusik ja
natürlich noch die Schorndorfer Manufaktur.
am 1. Mai die R-’n’-B-Queen Beyoncé, am 25.
Mai der Sänger Justin Timberlake, am 6. Juni
bare Band Sophia, am 27. Januar Sebastian
genau, aus welchem Loch der Wind pfeift.
der Rocker Bryan Adams und am 19. Juni das
Sturm. Am 7. Februar spielt die britische
musikalische Schwergewicht Meat Loaf.
Ternheim auf, am 20. März Console und am
Wommy Wonder finden an Travestie zu
26. Mai die US-Band Built to Spill. An zwei
Weihnachten also nichts Anstößiges?
weiteren Acts, für die man jederzeit zu Fuß
nach Schorndorf laufen würde, feilt der Pro-
Wir finden nichts Anstößiges daran, die
grammmacher Werner Hassler derzeit noch.
Leute zu unterhalten. Wenn man die Alter-
noch nichts dabei. Und viel davon gibt es
derzeit leider auch noch nicht anzukündigen.
Age kommt mit seinen Eagles of Death Metal
it eröffnet das Konzertjahr schon am 3.
am 14. Februar ins LKA. Die Velvet-Under-
Januar, am 31. kommt die Band Fotos. Am 6.
dann denke ich mir, dass ich die christli-
ground-Legende John Cale spielt am 26. Feb-
Februar ist Knarf Rellöm zu Gast, am 11. die
ruar in der Röhre. Trent Reznors Nine Inch
Blood Brothers, am 13. Eagle Seagull und am
Nails kommen am 26. März in die Porsche-
14. Seafood und Hot Club de Paris. „tbc“
Langsam wird’s ja knapp. Wollen Sie
Arena, die Scissor Sisters am 11. April ins
heißt es bei letzterem Konzert noch – das ist
in der Branche die Abkürzung für „to be
Ich grüße kollektiv die ganze Welt, denn
Letztere Arena ist seit ihrer Eröffnung vor
bestätigt werden. Wie hoffentlich auch viele
andere schöne Auftritte, an denen die Agentu-
größte Konzerthalle Stuttgarts, in ihr werden
Genesis (oben links) und Herbert Grönemeyer (unten rechts) treten im Stadion auf, Corinne Bailey
ren derzeit noch arbeiten und die mit Sicher-
Rae (oben rechts) und Anna Ternheim in etwas intimerer Atmosphäre. Die Nokia Night of the Proms in der SchleyerhalleLudwig Güttler und die Virtuosi Saxoniae im Beethovensaal
Die Dame heißt Lyrica Garrett – und sie ist
Trompete, Barockmusik und Weihnachtsstim-
ein Promi. Also gut, sie ist eigentlich nur die
mung sind eine erfolgreiche Mischung. Beim
Sinfonie D-Dur KV 504 deutlich vermisst. Da
Begleitung eines Menschen, der laut Ankündi-
Klassiker „Music“ rund sechs Minuten lang
Gastspiel des Ensembles Virtuosi Saxoniae
fehlt doch die konsequente Präzision, die
jetzt jeden Monat im Café Stella, Haupt-
gung ein Promi sein muss. Ike Turner heißt
kongenial gelungen ist. Auch wenn man ange-
mit dem Trompeter Ludwig Güttler als Pri-
artikulatorische Gestaltung, die den Reiz die-
stätter Straße 57, aufgetreten. Das wollen
sichts mancher Ankündigung – etwa „Klassik
mus inter Pares ist der Beethovensaal bes-
sie künftig nur noch einmal im Jahr tun.
Tina Turner, ist mittlerweile 75 Jahre alt und
mit einer Prise Hardrock“ bei Strawinskys
tens gefüllt, und die allgemeine Begeisterung
ein menschliches wie musikalisches Wrack.
„Feuervogel“ – ins Grübeln kommt, was der
ist groß. Güttler und sein gutes Dutzend
ohnehin Ludwig Güttler, der zwischen dem
Lyrica Garrett darf an diesem Mittwoch in
Moderator wohl unter Hardrock versteht, so
Musiker bieten Festlich-Barockes mit hohem
Dirigentenpult und der Rolle des Solisten an
der fast ausverkauften Schleyerhalle gerade
würden die Zuschauer doch nett unterhalten,
Wohlfühlfaktor. Werke wie Arcangelo Corel-
Trompete und Corno da Caccia wechselt. Seit
noch annehmbar die Tina mimen, darf unter
lis Concerto grosso g-Moll mit dem Beina-
Jahrzehnten gehört er zu den Großen seines
anderem „Proud Mary“ und „Nutbush City
Doch die stören. Etwa Mike Oldfield: der
men „Fatto per la Notte di Natale“ sind
Fachs und hat viel für die Entwicklung der
Limits“ brüllen und versuchen, die Blicke des
britische Klangtüftler hat episch-filigrane
Trompeteninstrumente und die Wiederentde-
Werke wie „Tubular Bells“ ebenso geschaffen
ckung des Repertoires des 17. und 18. Jahr-
wir banal-erfolgreiche Popsongs à la „To
motorischen Sätzen stellt sich eine behagli-
France“. Was er jedoch nie war: ein Bühnen-
seine Virtuosenkunststücke müde geworden.
Überhaupt wäre es bei der diesjährigen
musiker. Auch jetzt wieder starrt er introver-
orchesterformation spielt gepflegt mit viel-
Die Läufe in Johann Matthias Spergers Kon-
Ausgabe der Nokia Night sicher besser gewe-
tiert auf seine Saiten – und verfehlt doch ein
sen, man hätte das seit Jahren eingespielte
ums andere Mal den richtigen Ton. Bei OMD
aber über eine grob oberflächliche, mehr das
gen, und mancher Ton spricht gar nicht an.
Team um Robert Groslot – er dirigierte an
Gemütliche betonende Lesart nicht hinaus.
Wer auf Entschädigung durch die klangliche
hin kräftig. Daran, dass „Maid of Orleans“
Dauervibrato und bogentechnisches Einerlei
Qualität gehofft hatte, wurde ebenfalls ent-
Orchester Il Novecento – und John Miles den
nun mal eine Ballade ist, kann aber auch er
bieten kaum Anlass zu differenziertem, span-
täuscht. Die hohen Lagen waren bisweilen
Abend allein gestalten lassen. Die haben es
nichts ändern. Allein Chico & the Gypsies
gepresst, die dynamische Skala und die Pa-
sich bekanntlich zum Ziel gesetzt, Pop und
lem in Händels zweiter „Wassermusik“-Suite
„Popstars“-Staffel zu sehen war. Eine Freiluftgalerie am Nordbahnhof erinnert an die Deportation der Stuttgarter Juden
acht Bauten des Freiburger Architekturbüros
Rolf + Hotz präsentiert sich der BDA-Wech-
Sonnendeck eines Kreuzfahrtschiffs. Doch es
Hier starteten die Züge nach Auschwitz und
selraum im Zeppelin-Carré. Wer wissen will,
sind nur virtuelle Reisen, zu denen wir im
wie die Bilder zusammengehören, muss eine
Turm-Forum des Hauptbahnhofs aufbre-
Stuttgarter Juden wurden vom Inneren Nord-
Weile tüfteln. Doch es geht nicht primär um
chen. Beim großen Bildersausen, das an die
bahnhof aus in die Vernichtungslager depor-
die Illustration von Gebautem, die Fototape-
Gewölbedecke projiziert wird, treten drei
ten stehen für sich. Da fällt der Blick auf die
Medienwerker alle aufs selbe Gaspedal: Hier
François Piraults Impressionen von einer
an die Geschehnisse der Jahre 1941 bis 1945
Kreuzeiche, dann wieder haarscharf vorbei
TGV, dort Alan Cicmaks experimenteller Be-
geweihte Gedenkstätte und neuerdings auch
die Fotoinstallationen von Lutz Schelhorn
schaft. Eine Schwäche der Schau zeigt sich,
dann noch Antonin de Bemels’ Videogleit-
wo das grobe Pixelraster die Lesbarkeit er-
flug über eine steinige Landschaft, die am
nahm der Fotograf Schelhorn sich Zeit, um
schwert. Manche Aufnahmen irritieren, etwa
Ende digital zerbröselt. Genau das also, was
die Relikte des ehemaligen Bahnhofs immer
wenn sich in einer Glasfassade Außen- und
die Filmkunstszene sonst auch an den Start
Innenraum überlagern oder das Muster der
Filmmaterial am Ort vergraben – und nach
Heizkörper, der Oberlichter und Leuchtstoff-
und mediale Illusion auf dem Fahrplan ste-
röhren an der grünen Decke der Sporthalle
hen. (Bis 14. Januar, Hauptbahnhof, Ebene 3,
Opfingen um 90 Grad gekippt erscheint.
Schon am Eingang fällt der Blick in eines
Gleise den Bilderfriedhof errichtet. Zeit und
der Lichtlenkrohre des energetisch optimier-
ten deutsch-französischen Casinos in Donau-
eschingen. Immerhin 56 Prozent des Tages-
pfindlichen Filmmaterial ihre Spuren einge-
lichts geben die alubeschichteten Röhren an
Whisky. So hat auch der Mann, der auf dem
graben: „Chemie der Erinnerung“ nennen
Die „Chemie der Erinnerung“: zwei der exhumierten Fotos von Schelhorn/Mellmann Foto Katalog
Bild im Stuttgarter Kunstverein der Opera-
die beiden ihre stumme Freiluftgalerie. Die
Modelle, die jedoch nicht durchweg zu den
tion entgegensieht, Hochprozentiges neben
fotochemische Willkür von Nässe und Kälte
ten. Der historische Bezug lässt sich oft nur
unteren Rand der zerfressenen Abzüge, ähn-
Bauten auf den Fototapeten gehören. Hier
seinem Bett stehen. Der Künstler kündigt
streut grobkörnige weiße Flocken, die aus-
an Kleinigkeiten festmachen. Auf einem Ei-
lich einer Häftlingsnummer. Auf eindringli-
gerät der Verzicht auf erläuternde Schild-
seine Einzelschau als „Gruppenausstellung
sehen wie Asche, über die Bilder. Dazwi-
mit Armin Subke“ an und outet sich im
schen glaubt man Brandlöcher zu erkennen.
dem NS-Regime wirtschaftlich verbandelten
ironischen Realismus seiner Selbstbildnisse
Grellbunte Farben und eine blendende Helle,
Kanonenkönigs Krupp, dazu die Jahreszahl
Bis 7. Januar, Friedrichstraße 5, Di–Fr
als multiple Persönlichkeit. (Bis 18. Januar,
1932. Die Deportierten aber bleiben namen-
Voraussichtlich bis Ende 2007, Innerer Nord-10–13.30 und 15–18 Uhr, Do bis 20 Uhr,
Filderstraße 34, Di–Do 14–18 Uhr, bis 8. Ja-
könnte, dominieren die trostlosen Landschaf-
bahnhof, täglich 24 Stunden offen.
Familial Nephropathy (FN) in [English] Cocker Spaniel Dogs George E. Lees, DVM, MS, DACVIM; Texas A&M University, USA Introduction An inherited renal disease that causes juvenile-onset renal failure has been recognized in Cocker Spaniels (known in North America as English Cocker Spaniels) worldwide for more than 50 years. During the last decade, research has demonstrated that the
Choosing a Skeletal Muscle Relaxant Sharon See, PharmD, BCPS, and regina ginzBurg, PharmD St. John’s University College of Pharmacy and Allied Health Professions, Jamaica, New York Skeletal muscle relaxants are widely used in treating musculoskeletal conditions. However, evidence of their effectiveness consists mainly of studies with poor methodologic design. In addition, these drugs ha