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Subjektives Erleben junger schizophrener Patienten: Atypisches
Antipsychotikum Zyprexa nicht besser als Haldol
Fragen:
Ist eine Blockade zentraler Dopamin D2-Rezeptoren zwischen 60% und 70% optimal für die
subjektive Befindlichkeit junger schizophrener Patienten? Gibt es hierbei einen Unterschied
zwischen Zyprexa (7.5mg/d) und Haldol (2.5mg/d)?
Hintergrund:
Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass zur Erzielung eines antipsychotischen Effektes
eine 60-70%ige Blockade zentraler Dopamin D2-Rezeptoren erforderlich ist.
Einschlusskriterien:
• Diagnose einer schizophrenen Störung nach DSM-IV
• Alter 17-28 Jahre
Ausschlusskriterien:
• Neurologische oder endokrine Erkrankung
• Geistige Behinderung
• Einnahme von Antidepressiva oder Stimmungsstabilisatoren
• Frühere Behandlung mit Leponex
• Bekannte Therapieresistenz unter Zyprexa oder Haldol
• Behandlung mit Depot-Antipsychotika während der letzten 12 Monate
Studiendesign:
Randomisierte, doppelblinde Studie
Studienort:
Spezialisiertes Behandlungszentrum für junge schizophrene Patienten in Amsterdam
Intervention:
• Behandlung mit Zyprexa (7.5mg/d) oder Haldol (2.5mg/d) während 6 Wochen
• Co-Medikation mit Oxazepam erlaubt
Outcome:
•
Primär
o Ausmass der zentralen Dopamin D2-Blockade mit Hilfe von SPECT (Single Photon
o Subjective Well-Being Under Neuroleptics Scale [5 Subskalen] (subjektive Befindlichkeit)
o PANSS (Positive and Negative Syndrome Scale)
o MADRS (Montgomery-Asberg Depression Rating Scale)
o CGI (Clinical Global Impression) Scale
o Simpson Angus Rating Scale (extrapyramidale Symptomatik)
o Barnes Rating Scale for Drug-Induced Akathisia
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Resultate:
• 24 Patienten wurden in die Untersuchung aufgenommen, die meisten (83%) waren
• Die Dropout-Rate betrug 17% (N = 3 für Zyprexa; N = 1 für Haldol) • Die durchschnittliche D2-Blockade (SPECT) betrug 51.0% (range = 36-67%) für Zyprexa und
65.5% (range = 45-75%) für Haldol; mehr als die Hälfte der Patienten unter Zyprexa zeigte eine D2-Blockade von ≤ 45%
• Die subjektive Befindlichkeit war abhängig vom Ausmass der D2-Blockade (vgl. Tabelle) • Im direkten Vergleich zwischen Zyprexa und Haldol zeigte sich nach 6 Wochen hinsichtlich
der subjektiven Befindlichkeit kein Unterschied, die Subskala „Selbstkontrolle“ favorisierte Haldol (p=0.03)
• Innerhalb der beiden Behandlungsgruppen kam es nach 6 Wochen nur unter Haldol zu
signifikan ten Verbesserungen der subjektiven Befindlichkeit (in 4 von 5 Subskalen)
• Nach 6 Wochen verbesserte sich der CGI-Wert unter Zyprexa und Haldol signifikant, PANSS
und MADRS bildeten für beide Behandlungsgruppen nicht-signifikante Verbesserungen ab
• Kein Patient entwickelte extrapyramidale Symptome oder eine Akathisie
Neuroleptics Scale (total score) * * Höhere Werte bedeuten bessere subjektive Befindlichkeit ** Differenz zwischen Patienten mit 60-70%iger D2-Blockade und solchen mit > 70%iger D2-Blockade
Kommentar:
• Eine 60-70%ige D2-Blockade scheint optimal für die subjektive Befindlichkeit zu sein; sowohl
tiefere Werte (ungenügender antipsychotischer Effekt) als auch höhere Werte (unerwünschte Effekte) reduzieren die subjektive Befindlichkeit
• Die tendenzielle Überlegenheit von Haldol ist möglicherweise auf eine etwas zu tiefe
Dosierung von Zyprexa zurückzuführen
• Die Studie ruft eindrücklich in Erinnerung, dass die bisweilen schon fast totgeglaubten (oder
totgesagten) klassischen Antipsychotika in der Behandlung schizophrener Störungen noch nicht ausgedient haben
• Bei vorsichtiger, individueller Titrierung im niedrigen Dosierungsbereich stellen Haldol (ca. 0.5-
3.0mg/d) und andere klassische Substanzen auch bei jungen schizophrenen Patienten eine Behandlungsoption dar
Literatur:
De Haan L et al.: Subjective experience and D2 receptor occupancy in patients with recent-onset
schizophrenia treated with low-dose olanzapine or haloperidol: a randomized, double-blind study.
Am J Psychiatry 2003;160:303-309
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Verfasser:
Dr. R. Bridler
Ambulantes Zentrum Ost
Heliosstrasse 32
Postfach 531
8029 Zürich
E-Mail: [email protected]
Source: http://www.evimed.ch/AGORA/HTZ000/downloads/subjektiveserleben.pdf
____________________________________________________________________________ Az Internet az egészségügyben Készült a Technológiai Előretekintési Program (TEP) Élettudományokkal és Egészségüggyel folalkozó munkacsoportjának felkérésére Készítette:Dr. Kovács Gábor címzetes egyetemi tanár az MTA doktora Budapest, 1998. November _______________________
Hum. Psychopharmacol Clin Exp 2008; 23: 399–407. Published online 26 March 2008 in Wiley InterScience(www.interscience.wiley.com) DOI: 10.1002/hup.939The effects of acute treatment with paroxetine, amitriptyline,and placebo on driving performance and cognitive functionin healthy Japanese subjects: A double-blind crossover trialKunihiro Iwamoto1, Masahiro Takahashi1, Yukako Nakamura1, Yukiko Ka